Bürgerenergie Windpark Gagel
Im nördlichen Sachsen-Anhalt, nur 28 Kilometer Luftlinie vom Atommülllager Gorleben entfernt, befindet sich der Windpark Gagel. Gorleben prägt die Region. Vor vielen Häusern im angrenzenden Wendland befinden sich gelbe Holzkreuze aus Protest gegen den Atommüll. Der Plan der alten BRD, ein Atommülllager im toten Winkel der Republik nahe an der Grenze zu errichten, wurde durch die Wende 1989 konterkariert. Zwar ist der Grenzverlauf auch heute — fast 30 Jahre nach der Wende — noch sichtbar, doch der Protest der Menschen gegen Atomenergie hat auch in der Region um Gagel Einzug gehalten.
Auf einer Fläche von ca. 340 Hektar - das sind ca. 476 Fußballfelder - stehen 16 getriebelose Anlagen des Typs ENERCON E-115. Der Windpark Gagel befindet sich im dünnbesiedelten Landstrich der Region Altmark im Windvorranggebiet Nr. XXIII.
Die Nennleistung jeder Windenergieanlage beträgt 3 MW, die Gesamtleistung beträgt 48 MW. Der Rotor einer Anlage hat einen Durchmesser von 115,7 m und insgesamt eine vom Wind überstrichene Fläche von rund 10.515 m². Der in diesem Anlagentyp verwendete, direktgetriebene Synchron-Ringgenerator ermöglicht die getriebelose Erzeugung von Strom. Dieses Antriebssystem besteht aus nur wenigen sich drehenden Teilen und soll dadurch die mechanische Belastung und den Wartungsaufwand verringern.
Alle 16 Windenergieanlagen sind in Betrieb und speisen Strom in das Netz ein. Der Strom wird nach dem EEG 2017 mit 0,0838 Euro pro kWh vergütet.